Die perfekten Reiseziele

Als Motorradfahrer sehne ich mich ständig nach Abwechslung. So geht es nicht nur mir. Jeder, dem Motoröl durch die Adern fließt, liebt neue Herausforderungen. Bei uns im hohen Norden sucht man oft wie ein Detektiv nach neuen Routen – und wird trotzdem meistens enttäuscht. Wer schon einige Kilometer abgerissen hat, für den sind selbst die wenigen kurvenreichen Strecken dieser Region zur Routine geworden: Man kennt die Hindernisse, den Kurvenverlauf, die Bodenverhältnisse und lässt souverän auf ein Manöver das nächste folgen. Natürlich kann auch das einen Heidenspaß machen, aber hin und wieder wird es Zeit für etwas Neues.

Vor geraumer Zeit habe ich mich auf die Suche nach einer neuen Route begeben und dabei ein etwas größeres Gebiet ins Auge gefasst. Es hat sich gelohnt: Ich habe das Weserbergland als ideales Ziel für Wochenendtouren für mich entdeckt. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es dort reichlich. Außerdem ist das Weserbergland von hier aus gut erreichbar. Den Großteil der rund 230 Kilometer kann man über die Autobahnen 27 und 7 bewerkstelligen, den Rest über Land. Die Fahrt dauert etwa zweieinhalb bis drei Stunden. Fährt man ausschließlich über die Bundesstraßen, muss man eine gute Stunde mehr einplanen. Die Reise lohnt sich so oder so.

Im Weserbergland angekommen, kann ich als Motorradverrückter mein ganzes Können unter Beweis stellen. Es lässt sich prima fahren, weil das Verkehrsaufkommen sehr gering ist. Zahlreiche Kurven, Anstiege und Neigungen bringen mich und meine Maschine an die Grenzen. Mein Motorrad arbeitet fleißig, während ich ins Schwitzen komme. Am Ende des Tages bin ich erschöpft und ausgelaugt, aber extrem glücklich. Den Abend kann man beim Sonnenuntergang in der beeindruckenden Kulisse des Weserberglandes bei einem eiskalten Bier ausklingen lassen.


Tipps zur Tourplanung

Als weitere Ziele für Tagestouren kann ich das Sauerland und Eichsfeld empfehlen. Im Internet findet man außerdem fertig geplante Touren, teilweise verknüpft mit Erfahrungsberichten. Übernachtungsmöglichkeiten für Motorradfahrer gibt es inzwischen ohnehin reichlich.

Meistens plane ich meine Touren über den Computer mit der kostenlosen Software „Tyre“. Falls dort nicht das richtige Dateiformat für das Navigationsgerät auswählbar ist, hilft das Programm „RouteConverter“. Man sollte dabei beachten, dass geplante Routen, die auf das Navigationsgerät übertragen werden, vom Gerät immer neu berechnet werden. Somit kann die Strecke von der am Computer geplanten Route abweichen. Das liegt meist daran, dass unterschiedliches Kartenmaterial zugrunde liegt. Wer sehr viele Wegpunkte setzt oder die Route als Track plant, sollte nach der Übertragung nur wenige oder gar keine Abweichungen vorfinden.


 

Packliste für die nächste Motorradtour

In meiner Erfahrung von mehreren 100.000 Kilometern auf dem Asphalt habe ich einiges erlebt. Ich bin kreuz und quer durch Deutschland, Europa und Nordafrika gefahren. Eines hat sich immer wieder gezeigt: Auf den großen Touren ist das richtige Gepäck Gold wert. An einige Sachen denkt man schlichtweg nicht und vermisst sie während der Tour schmerzlich. Anderes wiederum nervt und ist unnötiger Ballast. Über die Jahre hinweg haben sich für mich einige Utensilien bewährt. Deshalb habe ich eine Liste von den Dingen zusammengestellt, auf die ich während meiner Motorradreisen nicht verzichten kann:

– Papiertaschentücher
– Visierreinigungstücher/Brillenputztücher
– Sonnenbrille
– Gehörschutz/„Ohrenstöpsel“
– eine Rolle Isolierband
– Kabelbinder in verschiedenen Längen
– Sicherheitsnadel
– Kettenspray
– Taschenmesser/Multitool
– Energieriegel/Traubenzucker
– Wasser
– Landkarte

optional:
– Zeckenkarte
– Feuerzeug
– Warnweste
– 1. Hilfe-Set
– Sonnenschutzcreme
– Werkzeug zum Spannen der Kette (nicht aus dem Bordwerkzeug)
– Einweghandschuhe
– Augentropfen und Medikamente (bei Allergikern)

Tipp zum Tankrucksack
Mit Magnettankrucksäcken habe ich mir früher oder später aus Unachtsamkeit oft den Lack zerkratzt. Für viele Motorräder gibt es Tankrucksäcke von SW Motech mit Quick Lock System, die genau das verhindern und schnell auf- und abmontiert werden können. Ich benutze meinen nun schon seit ca. 90.000 Kilometern und bin damit hochzufrieden.